Es ist der Höhepunkt der Saisonvorbereitung des AFC Remscheid Amboss. Am kommenden Sonntag (ab 15.30 Uhr) ist Oberligist Mönchengladbach Wolfpack zu Gast im Stadion Reinshagen und wird die Mannschaft von Amboss-Headcoach Christian Müller auf die Probe stellen. Nach einem halben Jahr der Saisonvorbereitung, Trainingscamps und jeweils einem “Scrimmage” (gemeinsame Trainingseinheit) mit den Schiefbahn Riders und den Bonn Gamecocks geht es nun endlich zum Härtetest auf den Platz, ehe die Saison 2017 der Regionalliga West für den Amboss am 22. April (ab 18 Uhr) bei den Troisdorf Jets beginnt.
“Das Wolfpack ist eine erfahrene und gut gecoachte Oberligamannschaft, die uns im Test einiges abverlangen wird”, sagt Müller respektvoll. Das Testspiel dient dem Amboss vor allem zur Integration der Zugänge und Rookies, die vor ihrem ersten Footballspiel stehen. “Wir haben 20 neue Spieler, zehn davon sind Rookies”, erklärt Müller und verweist auf weitere neun Amboss-Spieler, die im Vergleich zur Vorsaison auf neuen Positionen zum Einsatz kommen werden. Müller: “Das ist eine ganz schöne Herausforderung, aber so muss es auch sein”.
Amerikaner Williams kommt nicht zum Einsatz
Mit dem US-Amerikaner Cole Williams wird ein neuer Spieler, auf dem viele Erwartungen ruhen, allerdings nicht zum Einsatz kommen. Der Receiver laboriert an muskulären Problemen und wird ebenso fehlen, wie sein Receiver-Kollege Jan-Niklas Köhler und Defensive Back Patrick Großepehler (beide Schulterprobleme). Zudem fallen Runningback-Neuzugang Lars Bode (Knie) und O-Line-Spieler Lars Ramus (Rücken) längerfristig aus.
Das Spiel gegen die Mönchengladbacher schließt dann auch das zweite Trainingscamp ab, das bereits am Samstagmorgen beginnt. “Die Jungs werden abgekämpft aber hochmotiviert sein. Wir wollen und müssen viel testen. Das Ergebnis ist dabei zweitrangig”, sagt Müller, der den Fans allerdings auch verspricht: “Trotzdem wollen wir abliefern!”
In Gladbach tut sich wieder was
Der Gegner aus Mönchengladbach hat sich als Nachfolgeverein der Mönchengladbach Mavericks seit 2014 in der Oberliga NRW etabliert. Nach einer enttäuschenden Saison 2015 übernahm David Lux die Mannschaft als Headcoach und führte den Verein 2016 auf den vierten Platz. Mittelfristig möchte Lux mit dem Wolfpack in die Regionalliga, der Aufstieg ist jedoch erst ab 2019 ein Thema. “Wir brauchen Nachhaltigkeit und Beständigkeit, bevor wir uns auf die Fahne schreiben können ‘Wir möchten jetzt aufsteigen'”, sagt Lux im Gespräch mit CityVisionMG.
Dafür schaffen die Mönchengladbacher nach und nach die Voraussetzungen: Das Trainerteam wurde zur bevorstehenden Saison um Jörg Hintzen (ehemals Schiefbahn Riders) und Dominik Klose (früher Leverkusen Tornados) erweitert, mit Jeroen Timmer wurde ein Runningback über die Grenze gelockt, der schon Einsätze für die niederländische Nationalmannschaft absolviert hat. Zudem laufen Planungen, die Situation für die Zuschauer in der Heimspielstätte am Sportplatz Mülfort zu verbessern, wo es aktuell keine Tribüne gibt.
2016 gelang Heimsieg gegen die Dortmund Giants
Nach Remscheid kommt der Oberligist mit einer gehörigen Portion Respekt. “In der 3. Liga setzen die Vereine teils schon auf Amerikaner”, weiß Lux und hofft, dass seine Mannschaft in der Vorbereitung soweit ist, dass sie “in den Ligabetrieb gehen könnte.” Ähnlich wie der Amboss eine Liga höher, hat auch das Wolfrudel einen schweren Saisonstart vor der Brust. Mit den Gelsenkirchen Devils und den Aachen Vampires warten zu Saisonbeginn gleich zwei Aspiranten auf die Oberliga-Meisterschaft.
Obwohl sich die Gladbacher nicht zu den Aufstiegsfavoriten zählen, gelangen schon 2016 einige beachtenswerte Ergebnisse. So gewann das Wolfpack 7:0 gegen die Dortmund Giants, denen später der Aufstieg gelang und die am 28. Mai (ab 15.30 Uhr) am 4. Spieltag der Regionalliga zu Gast im Stadion Reinshagen sein werden. Und gegen die Schiefbahn Riders gelangen zwei Siege – nachdem der Amboss 2016 sein Vorbereitungsspiel gegen die Riders 30:31 verloren hatte.
Für das Wohl der Fans wird gesorgt
Und auch wenn Gästecoach Lux gesteht, dass er “vor Spielen vor Aufregung nichts essen kann”, so werden die Fans im Stadion Reinshagen wie in der Vergangenheit bestens versorgt. Brat- und Currywurst, Steaks vom Grill, Pommes und vegetarisches Grillgut werden ebenso angeboten, wie Kaffee, frische Waffeln, Bier und alkoholfreie Getränke.
Zudem wird die Tanzgruppe “Blue Embers” in der Halbzeitpause für Stimmung sorgen. Der Eintritt beträgt drei Euro, bzw. einen Euro für Jugendliche.