Letzter Aufgalopp der laufenden Saison. Der AFC Remscheid Amboss ist am Samstag (ab 15 Uhr) zu Gast bei den Münster Blackhawks. Das sechste Saisonspiel bildet den Abschluss einer verkürzten Corona-Spielzeit, in der die Mannschaft von Head Coach Carsten Weber ihr erstes Saisonziel bereits erreicht hat – eine ausgeglichene Bilanz. Dennoch fährt der Amboss auch mit dem Willen der Wiedergutmachung ins Münsterland.
“Wir müssen uns am Samstag in Münster ganz anders präsentieren als noch bei unserem letzten Gastspiel bei den Blackhawks 2019. Und da schließe ich mich ganz ausdrücklich mit ein“, sagt Weber mit Blick auf die bevorstehende Partie. Der Cheftrainer spielt damit auf ein fahriges Duell im Spätsommer 2019 an, bei dem sich der Amboss bei mehreren Schiedsrichterentscheidungen benachteiligt sah. “Ich habe mich damals an der Sideline auch nicht so benommen, wie ich mich als Head Coach benehmen sollte. Daher wollen wir uns als Mannschaft – aber auch als Coaching Staff – in diesem Jahr von einer anderen Seite zeigen“, so Weber weiter.
Vizemeisterschaft noch möglich
Neben den guten Vorsätzen kommt dem Amboss auch eine andere Ausgangssituation zugute. 2019 bedeutete eine Niederlage bei den Blackhawks den sicheren sportlichen Abstieg. In einer starken ersten Halbzeit wurden dem Amboss aber gleich mehrere gelungene Spielzüge aberkannt – darunter sogar ein Touchdown des damaligen Tight Ends Kevin Weidmann. Die Unzufriedenheit brach sich dann im Angesicht eines Rückstands Bahn. Im dritten und vierten Viertel gelang dem Amboss auch auf dem Platz nichts mehr – am Ende verloren die Weber-Mannen mit 14:27 und standen als Absteiger fest.
In diesem Jahr ist der Abstieg allerdings keine Bedrohung mehr. Nach dem 21:13 gegen die Siegen Sentinels in der Vorwoche kann der Amboss im schlechtesten Fall auf Platz fünf in der Endabrechnung landen. Mit einem Sieg bei den Blackhawks ist sogar noch die Vizemeisterschaft der Oberliga NRW drin. Gleichwohl ist die Aufgabe im Münsterland groß. Die Blackhawks steuern mit einer makellosen Bilanz auf eine Perfect Season und den Aufstieg zu. Unlängst besiegte der Tabellenführer die Wuppertal Greyhounds mit einem furiosen 48:7. Zum direkten Showdown um die Tabellenspitze in der Endabrechnung und den Aufstieg kommt es wohl in einer Nachholpartie der Blackhawks gegen die Cologne Crocodiles II eine Woche später.
Personelle Ausfälle
Doch zuvor will der Amboss dem Gegner alles abverlangen. Mut macht dabei auch, dass die Blackhawks nicht in jedem Saisonspiel so dominant aufgetreten sind, wie gegen Wuppertal. Der Stadtrivale, die Münster Mammuts, wurde nur mit 12:7 geschlagen – den gleichen Gegner besiegte der Amboss in ähnlicher Höhe mit 13:6. Es heißt also nochmal, alle Kräfte für den größtmöglichen Erfolg reinzuwerfen – die Vizemeisterschaft, sofern Münster das Nachholspiel gegen Köln ebenfalls verlieren würde, wäre ein grandioses Ergebnis einer schon jetzt zufriedenstellenden Amboss-Saison.
Leider können nicht mehr alle Kräfte in Münster mitwirken, für einige Amboss-Spieler ist die Saison bereits vorzeitig beendet. Jan-Niklas Köhler laboriert an einer Schulter-, Sven Engelmann an einer Knieverletzung – beide Outside Linebacker fehlen somit. Runningback Lenard Straube und Wide Receiver Leon Christ fallen mit Handverletzungen aus, Cornerback Andreas Oelker ist ebenfalls angeschlagen und verpasst die Münster-Reise, zudem kehrt auch Jens Vogt nicht wie erhofft zum Saisonfinale zurück. Das Sprunggelenk des Tight Ends lässt es noch nicht zu. Umso mehr kommt es auf die anderen Spieler im Kader an, noch einmal alles abzurufen und den Saisonabschluss erfolgreich zu gestalten.