Der AFC Remscheid Amboss hat im zweiten Spiel der Oberliga NRW die erste Niederlage der Saison kassiert. Bei den Dortmund Giants verlor die Mannschaft von Interims-Cheftrainer Philipp Hensch im Dortmunder Höschpark mit 6:20 (6:0, 0:14, 0:0, 0:6).
“Wir haben stark angefangen und uns durch die beiden Interceptions stark verunsichern lassen. Das hätte uns nicht passieren dürfen“, sagte Hensch nach dem Spiel gegen den bis dahin sieglosen Tabellenletzten. Der Amboss begann mit einer bärenstarken Defense und einer zumindest soliden Offense, in der vor allem Runningback Dennis Remmers immer wieder wichtigen Raumgewinn erzielte. Doch Prunkstück war wie schon zum Saisonauftakt bei den Münster Mammuts, den der Amboss mit 6:0 gewann, die Verteidigung.
In Dortmund setzte dieser Mannschaftsteil sogar noch einen drauf und sorgte selbst für Punkte. Defensive End Jason South erwischte den gegnerischen Quarterback mitten im Passversuch. Der flatternde Ball landete in den Händen von Defensive Tackle Luca Vetter und der zeigte, dass er in der Jugend Erfahrung als Runningback gesammelt hatte und nahm die Füße in die Hände. Über 40 Yards trug Vetter den Ball in die gegnerische Endzone und brachte den Amboss in Führung.
Remmers verletzt sich schwer
Doch dann kam es im zweiten Viertel zum Knackpunkt, den Hensch nach dem Spiel ansprach. Zweimal warf Amboss-Quarterback Erik Hensch den Ball tief in der eigenen Spielhälfte in die Arme der Dortmunder Verteidiger, die mit zwei Pick-Six antworteten und den Spielstand auf 14:6 für die Giants drehten. Ein ungewöhnlicher Spielverlauf, sorgten bis zu diesem Zeitpunkt doch drei Pick-Six für sämtliche Touchdowns des Spiels. Doch das zweite Viertel hatte einen weiteren Knackpunkt parat. Remmers zog sich bei einem Kickoff-Return eine schwere Armverletzung zu und musste Sekunden vor dem Pausenpfiff vom Feld. Vermutlich ist seine Saison damit beendet.
Der Amboss erholte sich nicht mehr vom Schock der Verletzung und vom unglücklichen Spielverlauf. Zwar hielt die Defense über weite Phasen weiterhin Stand, doch der Offense gelang ohne Remmers und der Verunsicherung im Passspiel kaum noch Raumgewinn. “Die Defense war erneut überragend“, sagte Hensch und befand: “In der Offense lief das Laufspiel zunächst gut, leider war unser Passspiel sehr schwach.“ Dem Amboss fehlt nach der Trennung von US-Quarterback Willie Sheird sowie den Karriereenden der beiden Top-Receiver der Vorjahre, Christoph Henkel und Michael Schönen, schlichtweg auch Qualität und Tiefe im Passspiel.
Heimauftakt am Samstag gegen Minden
Im letzten Viertel musste sich dann aber auch die Defense geschlagen geben und gestattete einem Gegner den ersten Touchdown der Saison gegen den Amboss. Ein Fakt, der noch einmal verdeutlicht, wie stark die Verteidigung einmal mehr agierte, kamen doch 14 Punkte in diesem Spiel direkt durch Turnover zustande und sorgte die Amboss-Defense selbst für die einzigen eigenen Punkte des Teams. In den kommenden Wochen werden die Aufgaben dabei nicht einfacher, so geht es am kommenden Samstag gegen die Minden Wolves gegen einen der Aufstiegsfavoriten.
Trotz der schwereren Aufgaben sieht Hensch vor allem dem Teambuilding und der langfristigen Prognose positiv entgegen. “Ich habe in Dortmund ein ganz anderes Team als noch vor drei Wochen in Münster gesehen. Wenn wir weiter so gut trainieren und als Team zusammenwachsen, dann werden wir auch in der Offense besser werden“, sagte Hensch. Der Amboss bleibt trotz der Niederlage vorerst auf dem vierten Platz in der Tabelle, ebenso behalten die Giants trotz des Erfolgs die Rote Laterne des Tabellenletzten.