Am kommenden Samstag empfängt der AFC Remscheid Amboss zum vierten Spieltag der Oberliga NRW die Aachen Vampires. Während das Team von Amboss-Cheftrainer Paolo Bizzarri in der Vorwoche beim 14:06 bei den Dortmund Giants den ersten Saisonsieg feierte, warten die Vampires noch auf das erste Erfolgserlebnis der Spielzeit. Kickoff im Stadion Reinshagen ist um 15 Uhr, Tickets kosten 6,- Euro, Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt. Unterstützt wird der Amboss wieder von seinen Cheerleadern an der Sideline, die auch vor dem Spiel und in der Pause für die Unterhaltung der Zuschauer sorgen.
“Wer nach dem Sieg in Dortmund denkt, dass wir gegen Aachen nachlassen können, der täuscht sich“, sagt Bizzarri vor dem Duell mit den stark vom Abstieg bedrohten Kaiserstädtern. “Aachen hat einen wesentlich größeren Kader als wir und kann häufiger wechseln, während einige Spieler bei uns in Offense und Defense ran müssen“, so der Cheftrainer weiter. Trotz aller Warnungen ist der Amboss am Samstag aber erstmals in dieser Saison in der Favoritenrolle. Gegen Dortmund holten die Bizzarri-Männer den wohlverdienten ersten Saisonsieg und schlossen als Tabellenvierter damit nach Punkten zu den Münster Mammuts auf Rang drei auf.
Doch die Ausgangslage ist gefährlich. Sollte der Amboss gegen Aachen verlieren, steckt Remscheid wieder mitten im Abstiegskampf. Bei einem Sieg kann man sich im gesicherten Mittelfeld wähnen. Dass die Remscheider vor eigenem Publikum die Favoritenrolle einnehmen, hängt auch mit der bislang verheerenden Bilanz der Aachener zusammen, die in beiden bisherigen Saisonspielen jeweils mit null erzielten Punkten vom Feld gingen. Auch im Vorjahr gelang dem Amboss beim 27:00 in der verkürzten Corona-Saison eine saubere Vorstellung der eigenen Defense.
Magische 21 Punkte
Die Verteidigung von Defensive Coordinator Patrick Giesa weiß auch in dieser Saison zu überzeugen, wenngleich das Heimspiel gegen die Mammuts dabei auszuklammern ist. In Wuppertal und in Dortmund ließ der Amboss jeweils weniger als drei Touchdowns zu. 21 Punkte sind für Bizzarri die magische Grenze, die über Sieg und Niederlage entscheiden. “In meiner Welt erwarte ich von meiner Defense, dass sie der Mannschaft ermöglicht, mit drei Touchdowns ein Spiel zu gewinnen. Das gleiche gilt natürlich umgekehrt. Schafft das die Defense, erwarte ich von der Offense die drei Scores“, so Bizzarri.
In Dortmund sorgten vor allem die Linebacker Oskar Meyer und Leon Jäger sowie die Defensive Backs Patrick Großepehler und Liam Hagemann für die Big Plays. Aber auch die Defensive Linemen Luca Vetter und Michael Bisterfeld hatten bei Turnovern ihre Hände im Spiel. Steht die Verteidigung gegen Aachen ähnlich konsequent, dann muss die Offense um Quarterback Tom Schröder nur noch ihre Hausaufgaben erfüllen.
Variabilität ist Trumpf
Erfreulich ist, dass mit den Wide Receivern David Gamenick, Michael Schönen und Christoph Henkel sowie den Runningbacks David Engelmann und Dennis Remmers sowie Quarterback Schröder selbst bereits sechs verschiedene Spieler der Offense Touchdowns erzielt haben. Insbesondere in der Redzone muss der Gegner also nahezu alle aufgestellten Angriffsspieler beachten, zu vielseitig ist die Offense des Amboss ausgerichtet.
Ein besonderes Heimdebüt in dieser Saison feiert Amboss-Präsident Christian Müller. Der 50-Jährige stand acht Jahre nach seiner Football-Rente in Dortmund wieder auf dem Platz und verrichtete seinen Job als Guard eindrucksvoll. Von Dauer soll die Rückkehr auf den Platz allerdings nicht sein, viel mehr will Müller die Verletzungsmisere des Amboss ausgleichen, die spätestens bei den Giants zugeschlagen hat.
Vampires fast drei Jahre sieglos
So wird Engelmann gegen Aachen mit einer Fußverletzung ausfallen, bei den Defensive Tackles Steven Rhanes und Tommy Lee Wichert sowie Guard Robert Wiener und Wide Receiver Ron Burak besteht noch Hoffnung auf einen Einsatz. Runningback Dominic Babioch fällt mit einer Knieverletzung leider weiterhin aus.
Die Vampires waren bereits in der Vorsaison sportlich als Tabellenschlusslicht abgestiegen, profitierten aber von den Regularien der verkürzten Spielzeit, die einen Abstieg aus der Oberliga ausschloss. Überhaupt warten die Vampires bereits seit knapp drei Jahren auf einen Sieg in einem Ligaspiel. Damals, am 29. Juni 2019, gelang der letzte Erfolg noch als Drittligist beim 33:13 gegen die Bonn Gamecocks.