Mike Jesinghaus spielt seit dreieinhalb Jahren für den Amboss Football. Geboren ist der Defensive Tackle aber in Wuppertal. Am kommenden Samstag kommt es nun zum Bergischen Derby des Amboss gegen die Wuppertal Greyhounds. Grund genug, mit Mike über das Spiel und weitere Themen zu sprechen.
AMBOSS: Hallo Mike. Du bist in Wuppertal geboren, aufgewachsen, wohnst dort und spielst Football für Remscheid. Wie ist es dazu gekommen?
Mike Jesinghaus: Als ich 2015 beim Amboss angefangen habe Football zu spielen, hatte ich einen persönlichen Bezug zu Remscheid. Es hat sich also für mich nie die Frage gestellt, bei einem anderen Verein das Training anzuschauen.
AMBOSS: Am Wochenende kommt es ja nun zum Bergischen Derby. Ein besonderes Spiel für dich als Wuppertal-Native?
Jesinghaus: Für mich ist jedes Spiel ein besonderes! Jeder, der mal selbst aktiv Football gespielt hat, weiß, dass jedes Spiel das letzte sein kann. Deswegen werden wir wie sonst auch, in jeder Sekunde alles auf dem Feld geben und es einfach genießen, dort miteinander stehen zu dürfen.
AMBOSS: Was weißt du über die besondere, historische Verbindung beider Teams? Stichwort “Bergischer Amboss”.
Jesinghaus: Mir ist die historische Verbindung beider Teams nicht so geläufig. Für mich ist es auch nicht unbedingt von Interesse, weil dies vor meiner Zeit gewesen ist und man sich im Football immer zuerst auf den nächsten Gegner konzentriert.
AMBOSS: Der Amboss macht aktuell turbulente Zeiten durch. Mit Carsten Weber wurde kürzlich ein neuer Head Coach angestellt. Wie nimmst du die letzten -ja schon fast eineinhalb – Jahre wahr?
Jesinghaus: Die letzten eineinhalb Jahre waren für mich persönlich emotional wie auch körperlich sehr belastend. Man versucht, Spiel für Spiel sein Bestes zu geben und wird nicht dafür belohnt. Gleichzeitig steigt der Druck, der sich durch den drohenden Abstieg aufbaut und sorgt letzten Endes dafür, auch verletzt das Spielfeld zu betreten und sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Ich bin aber weiterhin davon überzeugt, dass wir diese Wende schaffen und wieder erfolgreich Football spielen werden.
AMBOSS: Seit dieser Saison bist du Defense-Mannschaftskapitän. Welche Aufgaben sind da noch auf dich zugekommen und spürst du eine besondere Verantwortung im Vergleich zu den letzten Jahren?
Jesinghaus: Es fühlt sich schon etwas anders an, man wird teilweise von Trainern und Verantwortlichen mehr in die Pflicht genommen als zuvor. In Bezug auf das Team merke ich schon, dass sich der ein oder andere Mitspieler an mir orientiert oder aktiv den Austausch zu Themen sucht. Diese Verantwortung nehme ich an und versuche diese so gut es geht zu repräsentieren.
AMBOSS: Du hast einen ungewöhnlichen Spitznamen, “Muhkie”. Wie bist du dazu gekommen?
Jesinghaus: Ich habe den Namen damals während meiner Rookie-Saison beim Auswärtsspiel in Troisdorf bekommen. Bei der Begutachtung des Platzes war ich zum damaligen Teamkapitän Marc Schnabl etwas frech. Darauf wurde ich gefragt, wie der Rasen denn heute schmeckt und musste diesen probieren. Damals war “Pokemon Go” total angesagt und während ich den Rasen probiert habe, wurde gesagt: “Schaut, ein wildes Muhkie!“. So kam es zu meinem ungewöhnlichen Spitznamen (lacht).
AMBOSS: Blicken wir nochmal auf Samstag. Was kannst du für das Derby versprechen?
Jesinghaus: Für das kommende Derby am Samstag kann ich versprechen, da spreche ich für das ganze Team, dass wir uns die ganzen vier Quarter den Arsch aufreißen und um jedes Yard kämpfen werden. Wir stehen nicht nur für uns selbst, sondern auch bei unseren Trainern, der Vereinsführung, unserem Staff, den freiwilligen Helfern aber vor allem unseren Fans, welche uns Spiel für Spiel unterstützen, in der Pflicht, endlich mal abzuliefern.