Der AFC Remscheid Amboss ist am Sonntag um 15 Uhr zum zweiten Spiel der Oberliga NRW bei den Dortmund Giants im Höschpark zu Gast. Für die Mannschaft von Interims-Cheftrainer Philipp Hensch geht es um einen zweiten großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
“Es wir ein enorm wichtiges Spiel“, sagt Philipp Hensch, der vor seinem ersten Spiel als Head Coach des Amboss steht – interimsweise versteht sich, denn spätestens zur Sommerpause soll ein neuer Cheftrainer da sein. Für den Amboss geht es im Höschpark von Dortmund unter Hensch nun aber erstmal darum, den Abstand auf den Tabellenletzten frühzeitig in der Saison auszubauen. Während der Amboss mit einem Auswärtssieg bei den Münster Mammuts in die Spielzeit gestartet war und erst ein Spiel absolviert hat, waren die Giants bereits dreimal gefordert und kassierten dabei drei Niederlagen.
Eine Niederlage war dabei gegen die Mammuts, was vermuten ließe, dass der Amboss als Favorit ins Ruhrgebiet fährt. Hensch schiebt zu großen Erwartungen aber einen Riegel vor: “Dortmund steht mit dem Rücken zur Wand und wird alles reinhauen. Ich erwarte ein spannendes Spiel auf Augenhöhe, bei dem vor allem wieder unsere Defense gefordert sein wird“, sagt Hensch. “Unsere Defense ist ja schon fast traditionell stark, aber unsere Offense muss definitiv zulegen, was aber aufgrund der Ereignisse der vergangenen Wochen nicht einfach werden wird.”
Beide Import-Spots in der Offense unbesetzt
Damit meint Hensch den Verlust von Head Coach Willie Sheird, der auch die Rolle als Offensive Coordinator und Quarterback innehatte. Zwar kam es nach dem Münster-Spiel zu einer einvernehmlichen Trennung, insbesondere als planmäßiger Quarterback fehlt der US-Amerikaner aber. “In der Offense fehlen uns somit beide Importspieler, die wir vor der Saison geplant hatten“, sagte Hensch und verwies darauf, dass sich das Engagement mit einem weiteren Kanadier kurzfristig zerschlagen hatte.
So werden sich gegen Dortmund Erik Hensch und Kevin Wendling die Rolle als Quarterback teilen. Beide sollen die Möglichkeit erhalten zu zeigen, ob sie den Amboss in der Offensive in dieser Saison anführen können oder ob der Amboss womöglich doch noch einmal personell nachlegen muss. Da kommt die Entspannung in der personellen Lage in der Offensive Line gerade recht. Im Vergleich zum Spiel in Münster werden gleich vier Offensive Linemen zur Verfügung stehen, die im Münsterland noch gefehlt hatten. Dazu zählen Lars Ramus, Tommy Lee Wichert, Leon Jäger und der neu zum Amboss hinzugestoßene David Lassey.
Noah Bursey vor Premiere
Dafür fehlen gegen Dortmund zwei wichtige Verteidiger, die gegen die Mammuts für etliche Plays in der Defense gesorgt hatten. Neben Niklas Senftleben muss Hensch auch auf Jan Herrmann verzichten, beides Linebacker. Hinzu kommt die Sperre, die Nick Zimmermann absitzen muss. Nach einem Feldverweis wegen Targeting gegen die Mammuts wurde der Cornerback vom Landesverband für eine Partie gesperrt. Da Zimmermann so auch als Kicker ausfällt, ist es umso wichtiger, dass Kanada-Import Noah Bursey sein Debüt feiern kann. Der 24-Jährige ist Linebacker und kann gleichzeitig auch als Kicker eingesetzt werden. Vielleicht ist Bursey zusätzlich eine Waffe als Tight End in der Offense.
Mit einem Sieg in Dortmund würde sich der Amboss bereits weit von den Giants absetzen, eine Vorentscheidung im Rennen um den Klassenerhalt wäre das allerdings noch nicht. Zum einen scheinen die Krefeld Ravens sowie gleich beide Aufsteiger, die Minden Wolves wie auch das Mönchengladbach Wolfpack, dem Rest der Liga weit voraus, zum anderen haben die Mammuts nach der Auftaktniederlage neuen Rückenwind bekommen. So feierten sie postwendend einen Sieg in Dortmund und schlossen sich mit der Zweitvertretung der Münster Blackhawks aus der GFL2 zusammen, was den Kader mindestens quantitativ immens aufwertet. Bleibt die Frage, wie stark die Aachen Vampires sind, die bereits zwei Pleiten auf dem Konto haben, beide aber gegen die Aufstiegsaspiranten Krefeld und Minden kassierten.