Der AFC Remscheid Amboss hat auch das dritte Spiel in der Regionalliga West verloren. Vor nur etwa 400 Zuschauern im Stadion Reinshagen verlor die von Interims-Head-Coach Franco Finelli trainierte Mannschaft gegen den Aufsteiger und bis vor dem Spiel Tabellenletzten Gelsenkirchen Devils mit 7:21 (0:0, 7:7, 0:14, 0:0). Durch die Niederlage ist der Amboss auf den letzten Platz zurückgefallen.
Bei bestem Football-Wetter und strahlendem Sonnenschein wurde der Amboss von den Cheerleadern der Vipers aus Wuppertal unterstützt. Auf dem Spielfeld entwickelte sich ein Spiel, das zunächst von beiden Defense-Reihen dominiert wurde. Die Angriffsbemühungen beider Teams wurden meist früh gestoppt. Auf Seiten des Amboss sorgte Defense-Kapitän Marc Schnabl mit einem Quarterback-Sack ebenso für Höhepunkte, wie Defensive Back Patrick Großepehler, der gleich zwei Interceptions fing. Den ersten vom Gegner abgefangenen Pass trug Großepehler unter dem Jubel des Amboss-Fans bis an die 10-Yard-Linie des Gegners zurück, doch eine Gelbe Flagge, die wegen eines Foulspiels von Niko Leidel von den Schiedsrichtern geworfen wurde, ließ die Offense um Quarterback Tom Schröder tief in der eigenen Hälfte starten.
Gelbe Flaggen rauben Lohn guter Spielzüge
Es war die erste von mehreren Gelben Flaggen, die dem Amboss etliche weitere Big Plays kostete. So trug der US-Amerikaner Cole Williams einen Kickoff-Return bis an die 5-Yard-Linie und wurde ebenfalls zurückgepfiffen, weil ein Teamkollege ein Foul begangen hatte. Ein Touchdown von Williams in der Endphase des Spiels zählte ebenfalls nicht. Noch im zweiten Viertel aber hatte der Amboss das Kommando übernommen, die Defense standgehalten und auch endlich die Offense zu ihrem Spiel gefunden. Dominic Babioch, der den verletzten US-Amerikaner Jeffrey Dubose sowie Backup Niklas Picard ersetzte und erstmals als Starting-Runningback auf dem Platz stand, erzielte immer wieder Raumgewinn, die Pässe auf Williams und seinen Receiver-Kollegen Christoph Henkel kamen endlich an. Letztendlich lief Schröder selbst aus vier Yards zur 7:0-Führung (PAT Nick Zimmermann) in die Endzone.
Doch die Freude über die verdiente Führung währte nur Sekunden. Gelsenkirchens Returner Francisco Gomez trug den Ball nach dem folgenden Kickoff über 85 Yards zum Ausgleich über das gesamte Feld. Trotzdem schien der Amboss auch diesen Rückschlag zu überwinden. Mit nur noch 58 Sekunden vor der Pause auf der Uhr startete Schröder mit seiner Offense von der eigenen 40-Yard-Linie aus. Über Williams, Henkel und Tight End Jens Vogt, kam Remscheid bis kurz vor die Redzone der Devils – doch bei auslaufender Gameclock verpasste Zimmermann mit seinem Fieldgoal-Versuch drei Punkte.
Entsprechend viel hatte sich der Amboss für die zweite Halbzeit vorgenommen, doch er wurde kalt erwischt. Devils Runningback Jan Vennemann sorgte gleich zu Beginn des dritten Viertels mit einem Run über 50 Yards für großen Raumgewinn. Wenige Spielzüge später sorgte Wide Receiver Robin Graßmann dann für den ersten Offense-Touchdown der Gelsenkirchener der Saison. Und auch der folgende Drive der Gäste endete mit sieben Punkten, diesmal war Nils Elbracht ebenfalls mit einem gefangenen Pass für das 21:7 der Gelsenkirchener zuständig. Remscheid steckte trotzdem nicht auf, kam im Schlussviertel zum besagten Touchdown von Williams, dem die Anerkennung versagt blieb und fumbelte beim Snap under Center auf Schröder wenige Spielzüge später an der gegnerischen 5-Yard-Linie. Als auch der letzte Drive mit einem weiteren Fumble von Schröder nach einem Sack endete, war die dritte Niederlage im dritten Spiel perfekt.
Bilder zum Spiel gibt es hier.
U19 erlebt Debakel
Zuvor hatte bereits die U19 des AFC Remscheid Amboss ihr Spiel gegen Tabellenführer Aachen Vampires deutlich verloren. Head Coach Marcel Dorndorf musste mit ansehen, wie sein Team bei einem deftigen 24:72 (0:22, 24:16, 0:14, 0:20) in der Landesliga-Südstaffel unter die Räder kam. Einzig im zweiten Viertel hielten die Amboss-Junioren mit drei Touchdowns und drei Two-Point-Conversions dagegen. Für die Amboss-Punkte sorgten Runningback Cedric Picard (14 Punkte), Quarterback Erik Hensch (6) sowie die Wide Receiver Ulrich Merckelbach und Ben-Jakob Abstoß (jeweils 2). “Ich möchte heute zu diesem Spiel gar nichts sagen”, äußerte ein sichtlich angefressener Dorndorf vielsagend.