Am kommenden Samstag gastiert der AFC Remscheid Amboss zum Bergischen Derby bei den Solingen Paladins. Ab 18 Uhr will der Amboss dann im Walder Stadion von Solingen den Schwung aus dem Heimsieg gegen GFL-2-Absteiger Bielefeld Bulldogs mitnehmen. Doch die Paladins sind dabei alles andere als eine einfache Aufgabe. Nach zwei Siegen bei 85:00 Punkten an den ersten beiden Spieltagen stehen die Paladins auf Platz eins der Tabelle der Regionalliga West.
“Das Derby ist mit Sicherheit ein Highlight für alle Spieler”, sagt Amboss-Headcoach Christian Müller, der sich von der Rivalität und dem damit einhergehenden besonderen Prestige allerdings nicht beeindrucken lassen will. So sagt Müller: “Für mich ist es allerdings ein Spiel, wie jedes andere auch. Das nächste Spiel will immer gewonnen werden!”
Personalsituation weiter angespannt
Und das ist schwer genug, stehen dem Amboss doch weiterhin acht potenzielle Starter verletzungsbedingt nicht zur Verfügung: Quarterback Tom Schröder (Armbruch), Defensive Back Patrick Großepehler (Schulter), Safety Julian Heiden (Nierenquetschung) und Linebacker Patrick Huppertz (Trainingsrückstand nach Verletzung) fehlen ebenso wie die langzeitverletzten Runningbacks Lars Bode und Dominic Babioch (beide Kreuzbandriss), O-Liner Lars Ramus (Rücken-OP) und Safety Immanuel Neuschäfer (Achillessehnenriss). Zudem wird Müller wohl aus privaten bzw. beruflichen Gründen auf Patrick Olesch (Linebacker), seinen Bruder Arthur Olesch (Wide Receiver) und Cornerback Matthias Klemm verzichten müssen.
Doch mit einem ähnlich großem Lazarett hatte der Amboss vor zwei Wochen auch seine Bewährungsprobe gegen die Bulldogs bestanden. “Das ist immer eine gute Möglichkeit, dass sich andere Spieler durch Leistung, wie gegen Bielefeld auch geschehen, anbieten können”, sagt Müller und sieht dabei den positiven Aspekt der Situation.
Paladins mit makelloser Bilanz
Der Gegner aus der Klingenstadt muss derweil auf einen seiner herausragenden Spieler verzichten. Safety Dennis Odenhoven, der im Frühjahr eine Einladung zum Trainingscamp der deutschen Nationalmannschaft erhalten hatte, brummt eine Sperre ab, die er sich beim 37:00 bei den Cologne Falcons wegen “Targeting” eingehandelt hatte. Der Auswärtssieg der Solinger war nach dem 48:00 gegen die Dortmund Giants bereits der zweite Zu-Null-Erfolg in Serie, was verdeutlicht, dass die Paladins neben einer starken Offense auch auf eine stabile Defense vertrauen können.
“Solingen ist bisher sehr kompakt aufgetreten und hat seine Stärken im Laufspiel. Wir werden versuchen, den Lauf zu zerstören”, sagt Müller mit Blick auf das starke Ballträger-Duo um Marvin Leimküller und Daniel Rennich. “In der Defensive spielen die Paladins sehr aggressiv und druckvoll, aber wir sind darauf vorbereitet – das Derby kann kommen”, so Müller.
Amboss im “neuen” Derby noch sieglos
Es ist dann, nach dem Aufstieg der Solingen Paladins 2014, das fünfte Rivalen-Duell der Neuzeit, nachdem bereits die Vorgängervereine Bergische Löwen und die Solingen Hurricanes im vergangenen Jahrtausend ihre Duelle ausgetragen hatten. 2015 siegte der Aufsteiger gegen den Etablierten 30:21 und 42:24, im vergangenen Jahr verpasste der Amboss hingegen zweimal einen Sieg nur knapp. Im Heimspiel gab es eine 28:29-Niederlage, in Solingen trennte man sich 21:21.
Der Amboss hofft auch in diesem Jahr auf zahlreiche Schlachtenbummler zur Unterstützung. Das erste Duell im Jahr 2015 zog seinerzeit 1400 Zuschauer ins Walder Stadion, ein guter Teil davon kam aus Remscheid mit auf die andere Seite der Wupper.