Der AFC Remscheid Amboss empfängt am 6. Spieltag der Oberliga NRW die Siegen Sentinels. Das erstmalige Aufeinandertreffen beider Vereine ist gleichzeitig das letzte Saison-Heimspiel der Mannschaft von Amboss-Head-Coach Carsten Weber. Nach zuletzt zwei Niederlagen hintereinander stehen die Weber-Mannen gegen den Aufsteiger aus der Verbandsliga in der Pflicht. Kickoff ist am Samstag um 15 Uhr im Stadion Reinshagen (Einlass ab 13 Uhr), Tickets sind an der Tageskasse erhältlich.
“Wir wollen mindestens einen ausgeglichenen Record“, sagt Weber vor dem Duell mit den Sentinels. Nach dem besten Saisonstart seit 2013 mit zwei Siegen warten Weber und seine Mannschaft nun schon seit zwei Spielen auf den erlösenden dritten Saisonsieg, der neben dem sicheren sportlichen Klassenerhalt eben auch für einen pychologisch wichtigen Fakt sorgen würde: Mit einem dritten Saisonsieg wäre im schlechtesten Fall eine Spielzeit mit drei Siegen und drei Niederlagen gesichert. “Ein ausgeglichener Record bedeutet, dass wir kein Verliererteam sind“, erklärt Weber.
Mögliche Aufstiegsambitionen, die mit dem starken Saisonstart einhergingen, hat der Amboss nach der Niederlage am vergangenen Wochenende gegen die Cologne Crocodiles II ad acta gelegt. Jetzt geht es nur noch um einen ordentlichen Platz im Mittelfeld der Tabelle, der natürlich gleichzeitig bedeuten würde, dass man nicht absteigt. Vor der Saison hatte der Verband formuliert, dass es zwei Absteiger geben wird, ob der AFCVNRW bei diesem Vorhaben überhaupt bleibt, steht angesichts der zu erwartenden Verschiebungen, die durch den Ausgleich der nur sechs Teams in den GFL-Nordstaffeln entstehen werden, noch in den Sternen.
Schröder-Einsatz fraglich
Doch darauf hat der Amboss keinen Einfluss, entsprechend will er mit einem Sieg selbst sein Schicksal in die Hand nehmen und die Klasse sichern. Und so gibt es auch keine großen Rechenexempel. Gewinnt der Amboss gegen die Sentinels, ist die Klasse noch vor dem letzten Spieltag bei den Münster Blackhawks gesichert. Verliert der Amboss gegen Siegen, muss im Münsterland gewonnen werden, was angesichts der noch makellosen Bilanz der zweitplatzierten Blackhawks ein schwieriges Unterfangen ist.
So einfach die Konstellation auf dem Papier ist, so schwierig gestaltet sich die Vorbereitung auf das Spiel. Quarterback Tom Schröder hatte sich gegen Köln eine Daumenverletzung zugezogen und wurde ab dem zweiten Viertel von Tobias Picard ersetzt, der in diesem Jahr noch U19 hätte spielen können. Ob Schröder spielen kann, entscheidet sich erst beim Aufwärmen vor dem Spiel. Zudem ist auch Linebacker Tobias Miotke nach einer Fersenverletzung in Köln fraglich.
Sentinels brauchen Sieg in Remscheid
Dafür fühlen sich Wide Receiver Michael Schönen und Runningback David Engelmann immer besser, beide laborieren schon seit mehreren Wochen an Verletzungen, kamen in Köln aber auch bereits schon wieder zum Einsatz. Ihre Rückkehr ins Stadion Reinshagen feiern zudem Jan-Niklas Köhler, Thomas Rockel sowie die Brüder Jannis und Frederic Kuschel, die zuletzt 2019 für den Amboss gespielt haben.
Die Sentinels spielen zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in der Oberliga. Der 2008 gegründete Verein avancierte seit 2015 zu einer Fahrstuhlmannschaft zwischen Ober- und Verbandsliga – im Jahresrhythmus folgte ein Abstieg auf einen Aufstieg. In diesem Jahr wollen die “Wächter des Krönchens“, wie der Klub in Anlehnung an seine Heimatstadt auch genannt wird, erstmals einen Klassenerhalt in der Oberliga feiern. Nach dem Sieg am zweiten Spieltag gegen die Aachen Vampires wäre ein Erfolg in Reinshagen ein großer Schritt.